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Der Gedanke zählt
Meiner Frau eine Freude zu machen, ist eigentlich nie, die einfachste Aufgabe gewesen, die ich gehabt habe. Sie ist keine Frau, die sich mit teurem Schmuck oder Anziehsachen um den Finger wickeln lässt.

Mit solchen Sachen, die sie sich auch selber kaufen konnte, konnte man nicht viel bei ihr erreichen. Da ich dies auch wusste, musste ich mir schon einiges einfallen lassen, um ihr eine Freude zu machen. Etwas selbstgemachtes ist da immer eine bessere Idee gewesen. Wir wollten das Zimmer unseres Sohnes umgestalten, die Gardinen auswechseln usw. auch ersetzen, dann kam mir die Idee, diese einfach selber zu nähen. Die emotionale Bindung am Kind ist bei Frauen schon stärker und somit konnten wir uns auch beide bei der Einrichtung des Zimmers beteiligen. Meine Frau ist ausser sich gewesen und meinte, dass es die beste Idee sei, die ich je von mir gegeben hatte. Dann hat sie sich auch an´s Internet gemacht, um den Stoff zu bestellen. Sie hatte aber Schwierigkeiten, einen passenden Stoff Shop zu finden, welches ihre Ansprüche erfüllt. Einige Bestellungen gingen auch in die Hose, weil der falsche Stoff geliefert wurde, die Grösse und sonstiges nicht übereinstimmte. Wir sind froh gewesen, dass die Bestellungen nicht in grossen Mengen geliefert wurden, weil wir ansonsten selber einen Stoff Shop eröffnen konnten. Tja, ein ganz schön grosser Aufwand, für so ein kleines Zimmer, aber meine Frau liess sich trotzdem nicht einkriegen. Sie wollte warten bis die letzten Bestellungen kamen und sich danach überlegen, was zu tun ist. Wir konnten uns ehrlich nicht erklären, wieso Menschen Sachen anbieten, die ausverkauft sind und dann einfach Sachen liefern, die man nicht bestellt hat.

Die unnötigen Stoffe schickte meine Frau einfach wieder zurück und das Geld bezahlte sie natürlich auch nicht. Ein Stoff bestellen, ist zur grösseren Herausforderung geworden, als sich Möbel anzuschaffen, die wir sofort gesucht und gefunden haben. Dann sind die letzten Bestellungen angekommen und eine kam auch genauso an, wie wir es verlangt hatten. Die andere hatte eine etwas blassere Farbe, als im Internet angezeigt wurde, die natürlich wieder zurückging. Als der gewünschte Soff dann endlich doch ankam, konnte die Arbeit auch beginnen und meine Frau machte sich sofort an die Gardinen und ich half ihr natürlich auch dabei. Als sie dann fertig waren, setzte sie sich wieder ans Internet und bestellte wieder einige Stoffe im gleichen Stoff Shop, für Bettzeug und Badesachen usw. Die Arbeit machte schon Spass allein schon, wenn man bedachte, für wen die ganze Mühe war. Das Stoff bestellen ging also weiter und wir haben uns so auch ziemlich gut die Zeit vertrieben. Um so mehr Stoffe kamen und um so mehr sich das Zimmer füllte, konnte ich auch sehr gut nachvollziehen, wieso meiner Frau Selbstgemachtes wichtiger waren, als alles was man kaufen konnte.

Dies ist ein einmaliges Erlebnis für mich gewesen und bin froh, dass wir das Zimmer nicht fertig gekauft hatten. Dies ist auch eine schöne Erinnerung, wenn unser Sohn erwachsen wird. Ich persönlich habe mich, mit meinen Sohn, nur noch verbundener gefühlt und das Zimmer ist auch einfach traumhaft geworden, welches wir so bestimmt in keinem Möbelhaus gefunden hätten.
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